Montag, 2. Juni 2008

Sehnsucht

Mir geht es so gut, dass mir das Schreiben schwerfällt. Am kreativsten bin ich wohl, wenn es mir schlecht geht. Gut, dass ich hier keine Auftragsarbeiten erledigen muss. Das "zur Ruhe kommen" langweilt mich schon ein wenig und der Plan, meine überschüssige Energie in anderen Lebensbereichen umzusetzen läuft irgendwie ein bisschen schief. Muss leider feststellen, dass ich für Teamarbeit mit einem zusammengewürfeltem Haufen aufgeregter Hühner bzw. Hähne nicht geeignet bin. Meine privaten Arbeitskonzepte landen in fremden Büros und werden in irgendwelche Akten eingearbeitet. Übereifrige Mitstreiter schreiben zusammenfassende Vermerke, über meine zusammenfassenden Vermerke und rennen damit zu den Chefs, um sich zu brüsten, dass sie irgendwelche Chronologien erkannt haben, die ich mühevoll aus einem Aktenberg zusammengetragen habe. Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich da kotzen möchte. Vielleicht ist es eine gute Übung, mein Nervenkostüm zu schulen, damit ich das wieder positiv im Privatbereich nutzen kann. Ich hab ja auch nicht vor, mich zu profilieren. Ich war doch einfach nur so froh, mit einer sinnvollen Aufgabe bedacht zu werden. Egal, jedenfalls bin ich beschäftigt und meine Gedanken kreisen nicht pausenlos um meinen Almost Lover. Habe ab und an von ihm gehört und es geht mir gut dabei. Ist einfach schön, seine Stimme zu hören.

Am vergangenen Wochenende wurde ich gefragt, ob mir die Aufregung mit einem Mann an meiner Seite fehlt. Aber das ist es nicht. Manchmal wünsche ich mir einfach nur jemanden, der für mich da ist, so wie ich für meinen Sohn da bin. Ich brauche auch niemanden, der sich um meinen Sohn kümmert, das mach ich schon. Jemand der sich um mich kümmert und mich zur Ruhe kommen lässt, davon träume ich im Moment. Obwohl, da ist auch immer noch die Gier in mir nach dem Sex ohne Reue. Der Wunschpartner für diese Pläne hat sich ja leider verabschiedet ... mh. Ist schon wieder spät geworden. Sehnsucht plagt mich, habe Bilderfetzen in meinem Kopf - muss ganz schnell schlafen gehen!

Donnerstag, 22. Mai 2008

Die ungeschriebene Email

Naechtebuch21.05.2008

Bin schon wieder dabei komische Emails an ihn zu schreiben, die dann zum Glück im Papierkorb landen.

"Hallo lieber Kollege,
hab Dich lange nicht mehr gesehen und wollte mal fragen, wie es Dir so geht ;o). Zur Zeit habe ich den Tisch voller Akten und weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Das ist manchmal wie im Privatleben. Da setze ich mich auch immer erstmal hin, wenn alles chaotisch ist und mach erstmal gar nichts, anstatt mir ein Konzept auszudenken und den Plan in kleinen Schritten abzuarbeiten. Muss wirklich wieder disziplinierter werden und auch mal versuchen, etwas eher in die Gänge zu kommen. Gehe zu spät ins Bett und steh entsprechend zu spät auf. Dann scheuche ich meinen Sohn durch die Wohnung, der natürlich noch spielen möchte und sich nicht anziehen lassen will. Wenigstens geht er nun wieder früher ins Bett, so dass ich eigentlich noch genügend Zeit hätte, gegen die Verwahrlosung anzukämpfen."

Eben so in diesem Smaltalk-Stil, falls doch ein Admin mitliest. Bevor ich den Empfänger eintrage, fällt mir seine Lebensplanung ein. Ein gemeinsames Haus mit seiner Frau und seinem Kind. Kindergartenplatz wurde schon recherchiert. Jetzt ein paar Tage später, fällt mir auch ein, dass er tatsächlich beim letzten Treffen gesagt hat: " Sex ist keine Basis." Die Wut kriecht langsam in mir hoch. Ich glaube ich bin darauf auch gar nicht eingegangen, weil ich so sprachlos war. Wahrscheinlich hatte ich auch nur wieder den erstaunten "Hasen-Blick". Naja, etwas Einfühlungsvermögen von einem so jungen Mann zu erwarten, ist vielleicht auch nicht fair. Meine Gedanken ordnen sich. Es gab ja gar keine Basis, denn es gab ja noch nicht mal Gespräche.

Darf mich nun auch nicht weiter lähmen lassen. Brauche meine Energie, um mich in anderen Lebensbereichen zu bewähren. Soll er ruhig denken, ich wäre ein kleines, naives, romantisches Mädchen mit rosaroter Brille.

22.05.2008

So, heute sollte es also sein. Bin ihm fast in die Arme gestürzt, als ich die Treppe runterlief. Sah seine hellen, schönen Augen und erwiederte automatisch sein "Hallo". Bin froh, dass ich nicht in Ohnmacht fiel und hoffe, dass meine Gesichtszüge nicht komplett entglitten sind. Sofort fühlte sich mein Magen an, als hätte ich zentnerweise Steine zum Mittag gespeist.

Kann er sich nicht einfach für eine Weile in Luft auflösen??? Bin immer noch so neugierig und will doch aber jetzt noch gar nicht wissen, ob er seine Ziele/Träume konsequent verfolgt und wie weit es vorangeschritten ist. Wünsch mir, dass auch er sich fragt, wie es mir geht. Wenn ich ein ZURÜCK wollte, dann eines ganz an den Anfang unserer Begegnung, als noch die Möglichkeit bestand, einen Freund zu gewinnen ...

Sonntag, 18. Mai 2008

Was wirklich übrig bleibt

Bin noch ganz warm von Deiner Nähe. Kann Dich noch immer schmecken und riechen. War ein schönes Finale. Grusel mich ein wenig vor den kommenden Tagen. Will einfach noch nicht weiteratmen. Wenn ich die Luft anhalte, bleibt die Zeit vielleicht stehen und die Realität bleibt draussen. Hab noch etliche "Warums" in meinem Kopf und die Antworten darauf leider auch! Beneide manchmal die Nichtdenker in ihren kleinen bunten Welten.

Ich weiß ja, dass da draussen nicht nur die Leere lauert. Habe in den letzten Tagen soviel positive Resonanz bekommen. Mein Leben gehört nur mir. Ich entscheide, was geschehen soll und was nicht. Wenn ich schwach werde, dann sehe ich meinem kleinen Prinzen in die wunderschönen Augen und sehe wieder das Licht am Horizont. Er hat es verdient - Nein, wir haben es verdient, dass eines Tages jemand da ist, der uns in seinem Leben haben will und braucht.

Muss jetzt noch ein wenig heulen, aber es ist ok. Dein Cut frisst nicht an meinem Selbstbewusstsein, ich zweifel nicht mehr an mir.

Ich wünsch Dir Glück auf Deinem Weg und dass Du irgendwann wieder weißt, wo Du hingehörst. Vielleicht können wir irgendwann reden, vielleicht bist Du irgendwann ein Freund, vielleicht rufst Du mich irgendwann an und fragst mich um Rat, vielleicht ruf ich Dich irgendwann an. Es gibt nichts, was ich Dir vorwerfen möchte. Du warst mir so schnell vertraut und ich werde Dich sehr vermissen!

Ich meine nicht nur den wunderbaren Sex, sondern die Art wie Du mich ansiehst, Dein Verantwortungsgefühl und die Streicheleinheiten. Danke für die aufregende, wilde Zeit. Fühl Dich ein letztes Mal umarmt und geküsst und denk dran, ein Ende ist ja auch immer der Anfang von etwas Neuem.

Donnerstag, 15. Mai 2008

Was übrig bleibt

Wenn man eine Vögelbeziehung hatte und dann getrennte Wege geht, bleibt
nichts übrig, außer einem "Hi", oder `nem halbherzigen Winken, wenn man
sich mal notgedrungen begegnet. Bin mir noch nicht schlüssig, wie ich
das finde, komme irgendwie ganz gut damit zurecht. Es gibt einfach
nichts mehr zu sagen.

Versuche mich trotzdem auf mein kinderloses Wochenende zu freuen. Wenn
ich einfach nur mal ausschlafe und ein bisschen in der Wohnung rumwusel,
ist das bestimmt auch recht erholsam. Bin ganz froh, dass das Wetter
nicht so toll werden soll. Muss ich nicht von Sehnsucht getrieben
nachtwandeln.

Es gibt nichts zu bereuen, es gibt nichts zu vermissen.

Dienstag, 13. Mai 2008

Und wieder ein Finalschuss

Und diesmal hat er den Cut gemacht, weil ich ihm durch meine Schreiberei zu Nahe getreten bin und das Ganze mittlerweile nun zu stressig wird. Hätte die Klappe halten sollen. Männer möchten nicht hören, was man denkt und meint, wenn sie dabei doof aussehen.

Habe aber doch mehr erwartet, als sich nur in der Mitte zu treffen, wenigstens dass er gern bei mir ist, nicht nur wegen, der von ihm als "Sache" getauften, Vögelei. Dass ich über die Entstehungsgeschichte von meinem kleinen Prinzen schrieb, diente lediglich der Selbstanalyse und eben als Schreibtherapie. Wollte auch keinesfalls sein Mitleid erregen, sondern ihn einfach bitten, zuzuhören. Ich kam nicht klar damit, dass Geschichten aus meinem Leben gar nicht erwünscht waren.

Er tut so, als würde ich ihn für mein schlimmes Leben verantwortlich machen, nur weil durch diese Vögelbeziehung (Sache) noch viel klarer wird, was ich eigentlich will und suche. Er sagt, dass ich ihm durch meine Zeilen stets verbriefe, dass er mich als Schmutzlappen benutzt. Das habe ich nie gesagt und nie gemeint und mein Leben ist auch alles andere als schlimm.
Wär nur schön gewesen, wenn er mir mal übers Haar gestrichen hätte und gesagt hätte: "Du meisterst das schon." Leider kam nur immer: "Auf die Kerle, fertig, los.", oder "Viel Glück bei der Suche." Klingt so nach: "Geh aus meinem Leben und quatsch jemand anderen voll."

Das ich nicht den gleichen Stellenwert habe, wie Frau und Kind ist mir vollkommen klar und ich hatte mich damit arrangiert. Leider hat er das nicht bemerkt. Dass ich den Dreien nun nicht unbedingt, als Familie begegnen möchte, ist wohl legitim.

Er hat oft wiederholt, er will mir nicht weh tun und ich glaube es. Doch es ärgert mich, dass er nicht sagt: "Wir sehen uns nicht mehr.", sondern: "Ich denke, es ist besser, dass wir uns nicht mehr sehen." Das ist irgendwie immer noch schwammig und kein wirkliches NEIN. Warum lässt er noch ein Minitürchen offen? Bin nicht so down, wie bei den ersten beiden Finalschüssen, vielleicht weil ich weiß, dass es nun nicht mehr besser wird. Alles was ich tue, macht aus mir nur noch ne Lachnummer, die nicht mehr ernst zu nehmen ist. Wenn er wieder käme würde er auch nur immer denken, ich krieg nachher wieder nen "Tagebuch-Anschiss".

Nach seinem gestrigem, letzten: "Tut mir leid", legte er einfach auf und ich warf mein Telefon an die Wand. Wird wirklich Zeit für eine Besinnungspause. Am besten ohne Kerl.

Samstag, 10. Mai 2008

Sorry

Hab nicht gedacht, dass Dich das verletzt. Erst als ich Dich Freitagnachmittag gesehen hab, kamen mir so meine Bedenken, weil ich merkte, dass Du mir eben nicht scheißegal bist. Deshalb wollte ich Dich anrufen und mich irgendwie entschuldigen. Weil Dein Handy tot war, schrieb ich Dir die "Sorry-SMS".

Vielleicht habe ich ein bisschen zuviel interpretiert, um Dich wie einen Arsch aussehen zu lassen und auch, um mir selber einzureden, dass Du mir total schnuppe bist. Vielleicht bin ich auch selber schuld, wenn wir uns über nichts unterhalten. Du willst keine Dramen von frustrierten Gestalten hören und Du weißt nicht mehr was Du mir erzählen kannst, ohne dass es mich umbringt? Bin immer ein bisschen unter Druck, weil ich denke, alles soll leicht, locker und unverbindlich sein. Bin auch nicht unbedingt der Smal-Talk Typ, es sei denn mein Gesprächspartner ist mir Wurst.

Außerdem will ich vermeiden, dass Du denkst, ich wäre nur Problembeladen und von lauter Kranken umgeben. Mein Leben ist schon in Ordnung. Hab nen tollen Job, ein paar gute Freunde und vor allem ein tolles Kind. Sicher ist das Alles, manchmal nicht einfach und ich lege mal einen Jammertag ein.

Würde mich gern mit Dir "anfreunden", aber da fehlt die Intension und Dir wohl auch einfach die Zeit? Cappu trinken, abhängen, lästern, gemeinsam lachen. Das könnte gesehen werden und Dir Dein ZURÜCK verbauen? Und wenn wir soetwas "Normales" tun würden, sprengt das dann den Rahmen (einer Vögelbekanntschaft)? Ich möchte nicht, dass es Dir vor mir graust, weil Du denkst, ich will Dich mit Haut und Haaren verzehren.

Habe furchtbare Angst, dass Dir das alles viel zu stressig ist und ich eine vor den Bug bekomme.

P.S. Habe das Stelldichein am Donnerstag genauso genossen, wie alle anderen Dates auch. Bitte sei nicht mehr sauer mit mir ...

Freitag, 9. Mai 2008

Mal sehen ...

Wird immer besser. Jetzt sind auch noch Bügelwäsche und Telefonseelsorge
vorrangig. Wenn sich das Date um eineinhalb Stunden nach hinten
verschiebt, grenzt das wohl schon an Frechheit. Nett, dass er wenigstens
angerufen hat, um zu erwähnen, dass er noch seinen Bügelwahn auslebt.
Jetzt bin ich richtig angefressen!

Immer der gleiche Unsinn. Warten dass das Kind schläft, wenn das Handy
klingelt, Tür öffnen, Getränk anbieten, doof auf der Couch sitzen,
vögeln und verabschieden. Ehrlich, gestern wusste ich nicht wirklich,
was ich mit ihm anfangen soll. Er erzählt nur Blödsinn, weil er sein
Familienleben nach meiner kleinen Talfahrt für ein Tabu - Thema hält.
Ich erzähle nur Belanglosigkeiten, weil ich stinksauer bin und keinen
Einstieg finde und das sich immer wiederholende Prozedere sowas von
stupide finde.

Seh in sein Gesicht und denk, wer bist Du und was willst Du hier?
Nichts ist mehr vertraut. Alles ist so hohl und ich wünsche mich weit
weg. Da küsst er mich und ich erinnere mich wieder. Fühlt sich gut an.
Okay, wenn wir uns also sowieso nichts zu sagen haben, dann sollten wir
wirklich nur rumvögeln, das ist doch schließlich der Grund seines
Besuchs. Hab sowieso keine Lust auf tiefenpsychologische Gespräche. Über
was auch? Er hat es ja gar nicht verdient, mich kennen zu lernen.

Hat ja jetzt ausreichend demonstriert, dass ich ihm als Mensch total
egal bin. Diesmal ist der Sex einfach nur Sex. Es ist gut, wenn auch
völlig emotionslos. Fällt mir diesmal leicht, ihn auch einfach auf
seine Toyboy - Rolle zu reduzieren. Auf meine Frage, ob ich ihn wieder
buchen könne, antwortet er: "Mal sehen." Was ist das für eine
bescheuerte Antwort??? Was mal sehen? Mal sehen, ob er überhaupt noch
Bock auf mich hat, mal sehen, wie er dienstlich und familiär beansprucht
ist? Wenn er mich gestern gefragt hätte, ob er mich mal am Arsch lecken
könne, wäre die Antwort gewesen: "Grundsätzlich ja"!ines328-v2

Donnerstag, 8. Mai 2008

Bitte nie den Stellenwert vergessen

Müsste eigentlich meine Abrechnungen für die Krankenversicherung
zusammensuchen, aber sitz nur doof da und starre Löcher in die Wand und
denke, was läuft hier schief? Hatte die letzten Tage ziemlich gute Laune
und gestern den totalen Höhenflug, weil er mir ein nettes Kompliment
gemacht hat. Abends hab ich mich dann so hochgeschaukelt, dass ich
nichts anderes mehr wollte, als ihn endlich mal wieder ins Bett zu
zerren. Da wir heute verabredet sind schrieb er, die Vorstellung wäre
nett, aber dann würde er für heute absagen. Weiß nicht genau warum, aber
ich war im ersten Moment stinkesauer. Es passt mir ja heute auch viel
besser in den Kram, vor allem weil ich meine Wohnung erstmal auf
Vordermann bringen möchte. Trotzdem such ich nach dem tieferen Sinn
seiner Message. Soll es bedeuten, dass der Aufwand für eine
Fickbeziehung so gering wie möglich gehalten werden muss? Ärger mich
darüber, dass ich den schönen Sonnentag damit verbringe mich zu
ärgern, dabei hat er ja vollkommen recht. Eine Fickbeziehung ist eben
eine Fickbeziehung und keine zarte Romanze mit Blumenpräsenten und
Liebesgesäusel. Kann mich entscheiden zwischen der ganz großen Leere und
wenigstens so einem bisschen Ringelpietz mit Anfassen. Was wählt man da
wohl???

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