Samstag, 10. August 2013

Der Wolfsjunge

Plötzlich war der Wolfsjunge da. Er musste von einem Stern gefallen sein (wahrscheinlich vom Mars) und landete direkt in meinem Bett. Seine Augen leuchteten in einem hellen, gelbstichigem grün. Wenn meine Fingernägel an seinem warmen glatten Rücken hinunter wanderten, knurrte er leise. Er war zärtlich und sanft. Zu sanft um mir den Verstand heraus zu vögeln. Wollte mich verlieren und berauschen, doch die Teufelchen in meinem Kopf kicherten und höhnten: „Du kannst ihn nicht kultivieren, er ist vom Mars!“ Er gab mir zu verstehen, er wäre böse und da meine Urahnen auf der Venus lebten, versuchte ich mich in unnötiger Analyse und humaner Pädagogik.

Sex verursacht bei den Nachfahren der Venusianer Hirndurchblutungsstörungen und sie glauben, sie könnten schweben. Wenn die Hirndurchblutungsstörung abklingt, landen sie mit einem satten „Plopp“ wieder auf dem Boden der Realität.

Wolfsaugen

Ich wurde nicht getäuscht, ich wurde nicht enttäuscht, ich war selbstbestimmt und das Gefühl in meinem Bauch ist nicht Liebe, sondern Angst. Der Wolfsjunge findet zum Mars zurück.

Ich bleibe wo ich bin, beneide ihn ein wenig und suche weiter nach meinem Stern…

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